News - Ja zum Zentrumskonzept

9. November 2016
Der Gemeinderat hat die Feedbacks zur Zentrumsplanung ausgewertet. Die Zustimmung schwankt zwischen 55 und 95 Prozent.
Die gute Nachricht vorne weg: Alle zehn Leitideen und 21 Strategien stossen mehrheitlich auf Zustimmung. 26 Leitideen und Strategien, also rund vier Fünftel, erhalten sogar bei mindestens 70 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden ein Ja. Auch wenn die einzelnen Werte angesichts der Teilnehmerzahl nicht generalisiert werden dürfen, zeigen sie doch in der Tendenz, dass der Gemeinderat ein mehrheitsfähiges strategisches Grobkonzept entworfen hat.

Temporeduktion umstritten
Erwartungsgemäss sind einzelne Punkte deutlich umstrittener als andere. Dies gilt insbesondere für die beiden Strategien S9 zur Koexistenz der Verkehrsteilnehmenden inklusive Tieftemporegime sowie S18 zur Bevorzugung von Kurzzeitparkierern auf dem Ebnet. Beide erhalten Zustimmungswerte von leicht unter 60 Prozent. Werte von knapp 70 Prozent gibt es für die erstmalige Erhöhung der Parkgebühren nach über 20 Jahren (S 19) und die Schaffung von Ersatzparkplätzen, um Freiräume für die Zentrumsentwicklung zu bekommen (Leitidee L10).

Weniger umstritten bei den Umfrageteilnehmenden ist hingegen die Umgestaltung des Obstmarktes in einen fussgängerfreundlichen, multifunktionalen Platz (S2, 78 Prozent Zustimmung). Ebenfalls auf Gegenliebe stösst die Absicht, für Langzeitparkierer am Rand des Zentrums oder in einer neuen Parkgarage Platz zu schaffen (S20, 91 Prozent Zustimmung), um im Zentrum Raum für andere Nutzungen zu gewinnen, sowie die Absicht, für das historische Zentrum einen würdevollen Rahmen zu schaffen und es vom Durchgangsverkehr zu entlasten (L1, 77 Prozent Zustimmung).

Lob und Tadel
Bei den Kommentaren findet sich sowohl Lob, als auch Tadel. Oft betrifft dies die gleichen Strategien. Während die einen im Blog die Vereinheitlichung der Parkierdauer und Anhebung der Tarife begrüssen – „eine Erhöhung wäre sinnvoll und kaum matchentscheidend für Leute, die im Zentrum einkaufen“ -, sehen andere darin „Sargnägel für den Detailhandel und die Restaurants“. Auch Einträge auf den Stellwänden lassen grundsätzlich unterschiedliche Haltungen zu Verkehr und Parkplätzen erkennen: Während die einen fordern, „Wir brauchen eine Fussgängerzone“ ist für andere klar: “Ohne Auto stirbt das Dorf“. Einen weiteren Einblick in die Resultate gibt ein zweiminütiger Kurzfilm über den Feedback-Abend vom 13. September: https://www.youtube.com/watch?v=NDQtGG7hfnQ .

70 umfassende Feedbacks
Der Gemeinderat hatte am 30. August sein strategisches Grobkonzept für die Aufwertung des Zentrums öffentlich vorgestellt. Daraufhin konnte die Bevölkerung einen Monat lang Rückmeldungen zu den Leitideen und Strategien geben. Als Kanäle standen ein Fragebogen, ein Blog, Stellwände sowie der Feedback-Abend zur Verfügung. Insgesamt gaben rund 70 Personen umfassende Rückmeldungen zu den Leitideen und Strategien, je etwa die Hälfte via Fragebogen und Feedback-Abend. Dazu kamen 15 Blogger mit 57 Kommentaren auf blog.herisau.ch, 23 Einträge auf den Stellwänden und 8 Rückmeldungen via E-Mail oder Telefon, so dass sich insgesamt über 100 Personen an der Feedback-Phase beteiligten.

Was ist das Beste für Herisau?
Aufgrund der Rückmeldungen kann der Gemeinderat nun auf die Leitideen und Strategien aufbauen und aus ihnen Massnahmen ableiten, darunter auch einige Sofortmassnahmen, um den Schwung aus der Ideenfindungsphase mitzunehmen. Dabei wird es eine wichtige Aufgabe des Gemeinderates sein, die teils gegensätzlichen Strömungen zu analysieren und ausgewogene, mehrheitsfähige Lösungen zu finden. Dies ist nicht einfach, wie Gemeindepräsident Renzo Andreani betont: „Alle wollen das Beste für Herisau. Wir müssen versuchen herauszufinden, was das Beste ist und dafür auch eine Mehrheit finden.“

Kontakt: Renzo Andreani, Gemeindepräsident
Renzo.Andreani@herisau.ar.ch
Tel. 071 354 54 50

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