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9. Dezember 2016
Am 31. Dezember zeigen und erläutern ehemalige Silvesterchläuse in einer Ausstellung in Herisau, wie ihre prächtigen Hauben entstehen. Live im Dorf zu sehen, sind die Schuppel rund um die Mittagszeit.
Das Silvesterchlausen ist ein wunderbarer Brauch, der von Jung bis Alt alle fasziniert, die ihn schon einmal erlebt haben. Dafür ist er eigentlich fast zu kurz: die Schuppel sind am 31. Dezember jeweils etwa von 11 Uhr bis 16 Uhr in Herisau unterwegs mit ihren „gförchigen Groscht“ oder mit ihren wunderbaren Hauben, an denen sie monatelang mit viel Hingabe gearbeitet haben.

Liebevolle Kunstwerke bestaunen
Diese liebevoll bis ins kleinste Detail gestalteten Hauben zu bewundern, ist während des Chlausens nur sehr begrenzt möglich. Deshalb ist die Idee entstanden, ein paar Hauben und Groscht jeweils am 31. Dezember in einer kleinen Ausstellung zusammenzufassen, so dass die Kunstwerke in Ruhe betrachtet werden können.

Silvesterchläuse erzählen
Einige Vertreter von Chlausenschuppeln und der Gemeinde haben diese Idee im Laufe des Jahres konkretisiert, so dass die Ausstellung dieses Jahr zum ersten Mal stattfinden kann: von 9 Uhr bis 18 Uhr im Alten Zeughaus an der Poststrasse neben dem Casino. In dieser Zeit zeigen ehemalige Silvesterchläuse sowie eine Trachtenschneiderin, wie die Kunstwerke entstehen und welche Bedeutung sie haben.

Die Ausstellung befindet sich im ersten Stock in einer ruhigen Atmosphäre, während es in der vom Feuerwehrverein betriebenen Festwirtschaft im Erdgeschoss lauter zu und her gehen darf. Für die Unterhaltung sorgt zwischen den Besuchen der Schuppel das Trio Struwi. Ziel der Ausstellung ist es, das Wissen über das Silvesterchlausen zu vertiefen und die Wertschätzung für den Brauch zu erhöhen.

Ursprung des Brauches
Das Silvesterchlausen in Herisau entwickelte sich aus der Sitte des Neujahrssingens und des früher verbreiteten Bettelchlausens. Dieses ungeordnete und aufdringliche Bettelchlausen, das nur während der Tage um den Jahreswechsel geduldet war, nahm
im 19. und 20. Jahrhundert festere Formen an. Einzelpersonen fanden in Chlausengruppen oder Schuppeln zusammen, um in der Lage zu sein, die Rollen und Schellen im Zusammenklang so richtig zur Geltung zu bringen. Auch die Verkleidung der Silvesterchläuse wurde immer aufwändiger und vielfältiger. Die heute typischen übergrossen Hüte und Hauben der schönen Chläuse gehen auf die Zwischenkriegszeit zurück. Mit Betteln hat das Silvesterchlausen schon lange nichts mehr zu tun.

Kontakt: Felix Hefti, Silvesterchlaus, 078 635 06 20
Silvan Schwendinger, Silvesterchlaus, 079 588 49 70
Simon Schoch, Silvesterchlaus, 079 404 49 30

Benno Keel, Abteilungsleiter Volkswirtschaft
Benno.Keel@herisau.ar.ch
Tel. 071 354 54 25
Ein schöner Silvesterchlaus in der Buchenstrasse.
Ein schöner Silvesterchlaus in der Buchenstrasse.

Zugehörige Objekte

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