News - Abstimmung zum Bahnhofareal – um was geht es?

22. August 2019
Am 20. Oktober stimmt Herisau erstmals über die Aufwertung des Bahnhofareals ab. Was ändert mit dem Teilzonenplan? Was passiert bei einem Nein?

Die Gemeinde Herisau hat am Donnerstag an einer Medienkonferenz dargelegt, um was es bei der Referendumsabstimmung „Teilzonenplan Bahnhof Herisau mit Ergänzung Baureglement“ geht. „Es geht weder um Geld für den Bushof, noch um die Verlegung des Kreisels durch den Kanton. Es geht um die planungs- und baurechtlichen Voraussetzungen für höhere Bauten, die in den nächsten 10-40 Jahren realisiert werden könnten“, erklärte Max Eugster, Ressortleiter Hochbau/Ortsplanung.

 

Der Teilzonenplan – zusammen mit dem angepassten Baureglement - bildet also die grundeigentümerverbindliche Basis für mögliche künftige Nutzungen des Bahnhofareals. Damit gibt er auch den erweiterten Rahmen für den Bau des geplanten Bahnhofplatzes mit Bushof vor, der 2020 zur Abstimmung gelangen soll.

 

Gemeinderat und Einwohnerrat haben die Vorlage ohne Gegenstimmen genehmigt. Sie sind überzeugt, dass so im Laufe der Jahre am Bahnhof ein wertvolles Quartier entstehen kann, das beim Bau und bei der späteren Nutzung dem Gewerbe und den Einwohnerinnen und Einwohnern nützt - und dies an einer optimalen Lage, wo Hochbauten kaum stören, wo sie aber doch zentrumsnah sind und verkehrstechnisch ideal liegen.

 

„Es gibt in Herisau keinen besseren Ort für verdichtetes Bauen“, sagte Max Eugster. „Das hat nichts mit „überdimensioniert“ zu tun, sondern mit vorausschauender Planung für kommende Generationen.“ Deshalb bezeichne auch der kantonale Richtplan das Bahnhofareal als Entwicklungsschwerpunkt. Ein Ja wäre somit auch im Sinne der kantonalen Bemühungen um den Zuzug von Firmen und neuen Einwohnern. Anders formuliert: „Der Teilzonenplan ermöglicht das, was später Einnahmen bringt“, so Max Eugster.

 

Wird die Vorlage am 20. Oktober abgelehnt, könnten der Strassenknoten und auch die Gleise der Appenzeller Bahnen trotzdem verschoben werden - wobei die fehlenden Beiträge den Finanzierungsschlüssel in Frage stellen würden. Der geplante Bahnhofplatz mit Bushof könnte hingegen nicht gebaut werden. Damit wären auch die zugesicherten Bundesbeiträge von maximal 15,75 Mio. Franken unwiederbringlich verloren.

 

Das mit den Jahren entstandene Flickwerk am Bahnhof würde noch schlimmer und müsste mit einer Reihe von Einzelmassnahmen behoben werden, die wohl langfristig fast gleich teuer zu stehen kämen. So müssen unter anderem die Haltekanten der Busse und die Zugänge zu den Gleisperrons bis 2023 behindertengerecht gestaltet sein. Abgesehen davon würden 15 Jahre umsichtige Vorbereitungen ohne Ergebnis für die Partner SOB, Appenzeller Bahnen, Regiobus, Post, Kanton und Gemeinde enden.

 

Der Gemeinderat ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Stimmberechtigten den Erkenntnissen ihrer politischen Vertreterinnen und Vertreter anschliessen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass der Wissensstand noch nicht hoch ist, weil zwar laufend, aber über mehrere Jahre hinweg über das Bahnhofprojekt informiert wurde.

 

Deshalb sollen der Bevölkerung mehrere Möglichkeiten geboten werden, sich ein Bild vom Bahnhofprojekt und insbesondere von den Auswirkungen des Teilzonenplans zu machen. So wird bis Ende August ein Info-Flyer in alle Haushalte verschickt. Dieser liefert Basis-Informationen. Am Dienstag, 17. September, findet im Casino ein Informationsabend statt. Ferner bietet die Gemeinde an der Gewerbeausstellung HEMA vom 26. bis 29. September die Möglichkeit an, sich im direkten Gespräch zu informieren, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Das offizielle Abstimmungsedikt mit allen Informationen zur Abstimmung wird Ende September verschickt.

Mehr Infos unter www.herisau.ch/bahnhof

Kontakt: Max Eugster, Ressortchef Hochbau/Ortsplanung

Max.Eugster@herisau.ar.ch

Tel. 071 353 93 00

 

Visualisierung gemäss dem jetzigen Stand der Planung mit Blickrichtung Osten.
Visualisierung gemäss dem jetzigen Stand der Planung mit Blickrichtung Osten.

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