Sammelstelle Chammerholz als Glücksfall

8. September 2021
Mit der neuen Wertstoffsammelstelle im Chammerholz sollen die Verkehrsprobleme am bisherigen Standort der Vergangenheit angehören und die Wirtschaftlichkeit verbessert werden. Stimmt der Einwohnerrat dem nötigen Verpflichtungskredit zu, könnte sie im kommenden Sommer eröffnet werden.

Im März dieses Jahres hat die Gemeinde Herisau die Gelegenheit ergriffen und von der Alder Bau AG das Grundstück Nr. 3967 im Chammerholz erworben. Von Anfang an stand eine Nutzung als Wertstoff-Sammelstelle im Vordergrund. Von April bis Juli 2020 bewährte sich der Standort, als er angesichts der durch die Pandemie zugespitzten Situation beim WinWin-Markt für ein ergänzendes Provisorium genutzt wurde.

Nun soll die Wertstoffsammelstelle, die am bisherigen Standort an der Cilanderstrasse seit Jahren mit Platz- und Verkehrsproblemen zu kämpfen hat, definitiv ins Chammerholz umziehen. Glas- und Alu-/Weissblechcontainer werden am alten Standort aber weiterhin zur Verfügung stehen. Als Betreiberin der neuen Wertstoffsammelstelle Chammerholz ist ebenfalls die Stiftung Tosam vorgesehen. Sowohl die Gemeinde Herisau als auch der Stiftungsrat stehen hinter einer Weiterführung der Zusammenarbeit.

Bestehende Infrastruktur kann genutzt werden

Dass das Grundstück Nr. 3967 erworben werden konnte, darf aus Sicht der Gemeinde Herisau als Glücksfall bezeichnet werden. Nicht nur konnte zuvor während Jahren kein geeigneter Ersatzstandort gefunden werden, sondern das neue Grundstück eignet sich auch nahezu ideal für eine Wertstoffsammelstelle. Der westliche Teil des bestehenden Werksgebäudes ist bereits isoliert und kann ohne grösseren Anpassungen für die Materialsortierung genutzt werden. Im mittleren Teil bestehen Büro-, Lager-, Garderoben- sowie Toilettenräume, die renoviert und um weitere Nutzungen ergänzt werden können. Und der östliche Teil eignet sich zur Platzierung von Mulden. Die Parzelle lässt zudem Raum für künftige Entwicklungen.

Die Einbahnregelung am neuen Standort soll nicht nur die Sicherheit von Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden erhöhen. Dank zahlreicher Kundenparkplätze dürfte sich auch das Entsorgen beschleunigen. Für stark genutzte Tage steht auf dem Gelände zusätzlicher Warteraum zur Verfügung. Ausserdem ermöglichen die idealen Platzverhältnisse und die neue Anordnung der Wertstoffsammelstelle einen erheblichen Effizienzgewinn.

Spezialfinanzierung wird entlastet

Für die Realisierung der neuen Sammelstelle beantragt der Gemeinderat dem Einwohnerrat nun einen Verpflichtungskredit über 2,7 Millionen Franken. Der überwiegende Teil davon entfällt auf die Überführung von gut 3100 Quadratmetern des bereits erworbenen Grundstücks vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen der Gemeinde. Für die Realisierung der Sammelstelle – Hoch- und Tiefbauarbeiten, Einrichtung und Planung – sind 623'000 Franken vorgesehen.

Die Abschreibung der Gesamtkosten von 2,7 Millionen Franken wird die Spezialfinanzierung Abfallwirtschaft mit jährlich 62'000 Franken belasten. Dafür reduzieren sich die Betriebsbeiträge an die Stiftung Tosam für den Mietanteil am Standort Cilanderstrasse um 34'000 Franken pro Jahr. Darüber hinaus werden aus dem Betrieb der Sammelstelle jährlich um 70'000 Franken höhere Einnahmen erwartet, womit eine Entlastung der Spezialfinanzierung um jährlich 40'000 Franken zu erwarten ist. Sofern der Einwohnerrat an seiner Sitzung vom 22. September den Anträgen zustimmt, sollen die nötigen Bauarbeiten im Winter und Frühling ausgeführt und die neue Entsorgungsstelle vor den Sommerferien 2022 eröffnet werden.

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