Mit dem Schulentwicklungskonzept "Herisauer Rahmen" sollen in der Schule Herisau von der 3. bis zur 6. Klasse neue Lehr- und Lernformen eingeführt werden. Die Umsetzung des Konzepts zählt zu den Legislaturzielen des Gemeinderats. Sie soll in Etappen erfolgen, so dass auf das Schuljahr 2024/2025 hin alle Schulklassen des Zyklus 2 nach dem "Herisauer Rahmen" unterrichtet werden.

Dieser weist in Teilen Ähnlichkeiten mit dem Modell "Neigung" in der Herisauer Oberstufe auf: Der Stundenplan fokussiert sich nicht mehr auf einzelne Lektionen, sondern besteht aus Blöcken mit Inputlektionen für die Schülerinnen und Schüler, auf die Zeit für die selbständige Vertiefung folgt. Weitere Elemente des "Herisauer Rahmens" sind der Klassenkreis, altersdurchmischte Ateliers, eine Stärkung der Musik, die Anwendung von Informatikmitteln und vernetzter Unterricht, in welchem ein Thema aus verschiedenen Fachperspektiven beleuchtet wird.

Breit abgestützt
Ziel ist es, nachhaltiges und sinnvolles Lernen in einer positiven Atmosphäre zu ermöglichen. Das Konzept entspricht der vom Lehrplan 21 vorgegeben Kompetenzorientierung und nimmt aktuelle Forschungserkenntnisse aus Pädagogik und Didaktik auf. In den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 haben mehrere Pilotschuleinheiten Erfahrungen mit Elementen des "Herisauer Rahmens" gesammelt. Das Projekt ist innerhalb der Schule breit abgestützt: Die Projektgruppe bestand aus Lehrpersonen aller Schuleinheiten und auch Rückmeldungen von Eltern wurden einbezogen.

Weil die Einführung des "Herisauer Rahmens" wiederkehrende Mehrkosten mit sich bringt, entscheidet am 22. September der Einwohnerrat über das Geschäft. Die Mehrkosten bewegen sich in den Jahren 2022 bis 2025 zwischen 37'000 und 82'000 Franken. Ab 2026 ist mit jährlich wiederkehrenden Mehrkosten von gut 76'000 Franken im Vergleich zu den heutigen Kosten im Zyklus 2 zu rechnen. Dies entspricht knapp 0,4 Prozent des Gesamtbudgets der Schule Herisau.