Gemeindeprojekt für den Bahnhof wird aufgelegt

10. November 2021
Die Visiere am Bahnhof künden es an: Am 22. November startet die öffentliche Auflage des Gemeindeprojekts am Bahnhof Herisau. Parallel dazu legt der Kanton seine Pläne für die Güterstrasse auf.

In diesen Tagen werden auf dem Bahnhofareal die Visiere für den neuen Bahnhofplatz mit Bushof sowie die Quartiererschliessung Ebnet gestellt. Am 22. November beginnt die Planauflage, die 30 Tage dauert. Dazu gehört auch das Rodungsgesuch für die Quartiererschliessung Ebnet sowie die Trennsystementwässerung Güterstrasse auf dem Abschnitt Bahnhof bis St. Gallerstrasse. Koordiniert mit der Auflage des Gemeindeprojekts geht mit dem Teilprojekt Güterstrasse des Kantons Appenzell Ausserrhoden ein weiteres Bauteil des neuen Bahnhofs Herisau in die öffentliche Auflage. Die Eigentümerschaften der umliegenden Grundstücke werden vorgängig auf dem Postweg informiert.

Zudem hat der Gemeinderat den Erwerb von circa 2'200 Quadratmetern Land von den Appenzeller Bahnen genehmigt, genauso wie verschiedene Dienstbarkeitsverträge mit den Appenzeller Bahnen AG, der Schweizerischen Südostbahn AG und der Post Immobilien AG. Zusammen mit den aufgelegten Plänen bilden diese Vereinbarungen die Grundlage für die Umsetzung zentraler Elemente des Gesamtprojekts Bahnhof Herisau.

Generationenprojekt mit sechs Beteiligten

Mit dem Gesamtprojekt Bahnhof Herisau entsteht eine moderne Verkehrsdrehscheibe und ein einladender Abfahrts- und Ankunftsort. Diesem Generationenprojekt haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Gemeinde und Kanton im September 2020 mit grossen Mehrheiten zugestimmt. Die öffentliche Hand investiert während der etwa achtjährigen Bauzeit circa 54 Millionen Franken, wovon rund 30 Prozent vom Bund über die Mitfinanzierung durch das Agglomerationsprogamm getragen werden.

Die Abhängigkeiten zwischen den aufgelegten Projekten untereinander sowie zu den getroffenen Vereinbarungen wiederspiegeln die komplexe Ausgangslage des Gesamtprojekts Bahnhof Herisau, an welchem nebst den bereits genannten auch die Regiobus AG als sechste Projektpartnerin beteiligt ist. Die verschiedenen Teilprojekte müssen so aufeinander abgestimmt werden, dass das Bahnhofareal während der Bauzeit so gut wie möglich für den Busverkehr, den motorisierten Individualverkehr sowie den Langsamverkehr durchlässig bleibt.

Bushof zugunsten der Barrierefreiheit optimiert

Im Vorfeld der Auflage wurden die Pläne den kantonalen Fachstellen, Verbänden und Projektpartnern zur Vernehmlassung unterbreitet. Aufgrund der Stellungnahmen wurden die Teilprojekte angepasst. Als Folge davon findet die Auflage nun im Herbst anstatt wie ursprünglich angekündigt im Frühling statt. Da die Hauptarbeiten an den Projektteilen der Gemeinde aufgrund der Teilprojekte anderer Partner ohnehin erst ab 2024 erfolgen können, ergeben sich daraus keine Verzögerungen.

Die wichtigsten Änderungen, die aus den Vernehmlassungen ins Projekt eingeflossen sind, betreffen das Behindertengleichstellungsgesetz. Mit einer durchgängigen Erhöhung der Haltekanten von 18 auf 22 Zentimeter wird der Bushof die Anforderungen an die Barrierefreiheit ohne Kompromisse erfüllen. Ausführliche Fahrversuche zeigten, dass der Bushof unter diesen Voraussetzungen um rund 10 Meter verlängert werden muss.

2024 ist aus Gemeindesicht unter anderem der Rückbau bestehender Bauten und der Baubeginn des Projektes Trennsystementwässerung Güterstrasse vorgesehen. 2025 soll der Zentralplatz fertiggestellt und die Quartiererschliessung Ebnet samt Passerelle und Lift ausgeführt werden können. Frühestens in den Jahren 2026 und 2027 kann der Bahnhofplatz mit Bushof realisiert werden, welcher im Herbst 2027 den Betrieb aufnehmen könnte. Der Abschluss des Gesamtprojekts ist 2028 vorgesehen.

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