Gemeinde Herisau erwartet rote Null

12. November 2021

Der Voranschlag der Gemeinde Herisau für das Jahr 2022 weist einen Aufwandüberschuss von knapp 315'000 Franken aus. Dieses Ergebnis resultiert aus einem Ertrag von 99,8 Millionen Franken und einem Aufwand von gut 100,1 Millionen Franken. Budgetiert wird mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 4,1 Einheiten.  Gegenüber den Vorjahren kann damit ein ansprechender Voranschlag vorgelegt werden. Dazu beigetragen haben grosse Anstrengungen, die Sachaufwände in allen Abteilungen auf das kommende Jahr hin um 4 Prozent zu senken.

Erholung bei den Steuern

Nach den Auswirkungen der Coronapandemie auf die Gemeinderechnung 2020 hat eine allmähliche Erholung beim Fiskalertrag eingesetzt. Er liegt im Voranschlag 2022 mit 59,2 Millionen Franken knapp 800'000 Franken höher als im Vorjahresbudget, mit bedeutenden Zunahmen bei den Steuern juristischer Personen und den übrigen direkten Steuern.

Wenig Einfluss auf steigende Ausgaben

Im Vergleich zum Voranschlag 2021 sind höhere Ausgaben in der Volksschule, im Asylwesen und im Bereich Hochbau festzustellen. Die Gründe dafür sind steigende Schülerzahlen, höhere Abgeltungen für kantonale Leistungen und grössere personelle Ressourcen für die Behandlung der stark gestiegenen Zahl der Baugesuche. Tiefere Ausgaben sind im Zuge der erwähnten Reduktion des Sachaufwands insbesondere beim Unterhalt der Schul- und Verwaltungsliegenschaften geplant.

Investitionen bleiben wichtig

Die Investitionsrechnung sieht Nettoinvestitionen von knapp 8,5 Millionen Franken vor, die zu einem grossen Teil fremdfinanziert werden. Dadurch steigt die Verschuldung weiter an. Diese Entwicklung bleibt auch im Finanzplan 2023 – 2025 mit weiteren Aufwandüberschüssen ungebrochen. Dennoch hält der Gemeinderat am Investitionsprogramm fest. Die Projekte sind teilweise bereits zur Ausführung freigegeben, im Endstadium der Projektierung oder für die Entwicklung der Gemeinde essenziell.

Steuerfusserhöhung könnte 2025 Thema werden

Vor diesem Hintergrund fasst der Gemeinderat neben weiteren Massnahmen auf das Jahr 2025 hin in der Finanzplanung als letztes Mittel eine Steuerfusserhöhung auf 4,3 Einheiten ins Auge. Er beobachtet die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Entwicklung der Steuereinnahmen genau, wobei Prognosen im derzeitigen Umfeld schwierig zu treffen sind. Generell wird eine eher zurückhaltend positive Finanzplanung verfolgt.

Der Einwohnerrat berät den Voranschlag an seiner Sitzung vom 8. Dezember. Der Aufgaben- und Finanzplan sowie der detaillierte, interaktive Voranschlag können unter www.herisau.ch/voranschlag2022 abgerufen werden.