Organisation und Teamarbeit helfen

7. August 2024
Das Herisauer Hauswartpersonal hat in den Schulferien jeweils viel zu tun. Dank Absprachen und guter Planung sind trotzdem auch im Sommer Ferien möglich. Ramona Zingali und Sascha Padaritsch erzählen von ihrer Arbeit.

«Ein Drittel meiner Anstellung macht die Teamleitung mit administrativen Aufgaben aus, der Rest die Hauswartung», sagt Ramona Zingali. Nachdem sie während zwei Jahren in der Reinigung gearbeitet hat, ist sie nun Hauswartin mit eidgenössischem Fachausweis und übt seit 2022 eine von drei Hauswart-Teamleitungen im Bereich Liegenschaften und Gebäudeunterhalt der Gemeinde aus. Für den Unterhalt und die Reinigung sind Herisaus Schul- und Verwaltungsgebäude in Gruppen eingeteilt. Zingalis Team ist für die Schuleinheiten Ebnet Ost und West (inkl. Turnhallen), Landhaus (inkl. Kindergarten Bleiche) und Waisenhaus (inkl. Turnhalle) zuständig. Es umfasst 16 Mitarbeitende mit unterschiedlich grossen Pensen.

Grundreinigung in den Sommerferien
Die Gesamt-Stellenprozente des Personals hängen von Faktoren ab wie Anzahl Zimmer und Nasszellen, Grösse der Schuleinheit und zusätzlichen Räumen wie Aula oder Turnhalle. «In den Frühlings- und Herbstferien steht bei uns die Fensterreinigung auf dem Plan, im Sommer die Grundreinigung der Zimmer und Gänge.» Dabei reinigen, pflegen und beschichten Zingali und ihr Team die Böden und Treppen je nach Beschaffenheit. Tische, Stühle, Möbel, Lampen und Radiatoren werden einer gründlichen Reinigung unterzogen. Die Scheuersaugmaschine ist quasi ein hygienischer Ersatz für den Bodenlappen. Auch die Einscheibenmaschine kommt zum Einsatz, die zum Reinigen, Abschleifen und Polieren gebraucht wird. Für die Fenster steht eine Osmose-Reinigungsanlage zur Verfügung: «Das Wasser wird gefiltert, also demineralisiert. So entsteht kein Kalk, und wir müssen das Wasser nicht abziehen.» Man versuche, auch die Weihnachts- und Sportferien zu nutzen. Eine gute Organisation und die Aushilfe in anderen Schulhäusern erleichtern das Vorgehen. Auch wenn also in den Schulferien viel Arbeit anfällt: «Alle in meinem Team können im Sommer zwei Wochen Ferien machen.»

Er bildet einen Lehrling aus
Wechsel an die Schwellbrunnerstrasse. Sascha Padaritsch kommt aus dem Autogewerbe und war dann 13 Jahre lang bei der Südostbahn in der Fahrzeuggestaltung und -reinigung tätig. Seit Juni 2022 arbeitet er als Hauswart in den Schuleinheiten Müli und Ifang. Was gefällt ihm in seinem Beruf besonders? «Es ist kein Tag wie der andere. Und die Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und Kindern erlebe ich positiv.» Er ist zweimal täglich in beiden Schulhäusern anwesend. Die Arbeit lasse sich so gut aufteilen, die Präsenz sei wichtig. Bei unserem Besuch in der ersten Ferienwoche treffen wir auch die Hauswartmitarbeiterin Cornelia Schmucki an. «Wenn ich einmal krank wäre, ist die Reinigung sichergestellt: Wir helfen uns innerhalb der Gebäudegruppe aus», erzählt Padaritsch. Er hat eine Kaderausbildung absolviert. Diese weist ihn als Berufsbildner Fachfrau/-mann Betriebsunterhalt EFZ aus. Er begleitet aktuell einen Lernenden, der nun ins zweite Lehrjahr kommt.

Neues Image 
Hauswarte, die Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Turnhallenbenutzende aus Vereinen oft zurechtweisen? Die in erster Linie schimpfend in Erscheinung treten? Kinder, die sich vor ihnen fürchten? «Es ist heute anders», sagt Ramona Zingali. «Wir sind aufeinander angewiesen, es funktioniert nur zusammen.» Wenn sie einmal so weit wäre wie das verstaubte Image besage, müsse sie aufhören. «Ich kenne niemanden, der sein Amt noch so ausführt», erzählt Sascha Padaritsch. Er wolle, dass die Kinder ihm meldeten, wenn etwas kaputt gegangen sei. «Da ist Angst eine schlechte Voraussetzung.» Wie steht es um das Frustpotenzial im Beruf? «Bei der Reinigung denke ich nie daran, dass die Treppe rasch wieder schmutzig ist», sagt Padaritsch. Ein Schulhaus sei ein lebendiger Lern- und Arbeitsplatz. «Da gehört dazu, dass die Flächen nicht sauber bleiben. Aber die Kinder schauen ganz gut, dass sie nicht zu viel Dreck ins Schulhaus bringen, auch wenn sie im Wald gewesen sind», so Padaritsch. Zingali freut sich, wenn sie zum Beispiel Böden schön sauber gekriegt hat. Aber sie sei sich bewusst, dass diese wohl bald nicht mehr so aussähen. «Falsch wäre es, dies persönlich zu nehmen.»

Ein leeres Zimmer des Schulhauses Ebnet Ost: Ramona Zingali arbeitet mit der Einscheibenmaschine.
Ein leeres Zimmer des Schulhauses Ebnet Ost: Ramona Zingali arbeitet mit der Einscheibenmaschine.

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