Das Team für alle Fälle

4. September 2024
Vom in der Mietwohnung eingeschlossenen Buben bis zum Polizeieinsatz im Museum: Die drei Mitarbeiter im Unterhaltsbetrieb haben schon viel erlebt. Sie rücken fast täglich für Spontaneinsätze in Gemeindeliegenschaften aus, vor allem aber schreinern sie für die Schule und andere gemeindeinterne Auftraggeber. Dadurch sparen sie der Gemeinde viel Aufwand.

Ende Juli erhielt Werner Knöpfel, Mitarbeiter beim Unterhaltsbetrieb der Gemeinde Herisau, am Wochenende einen Anruf: Im Museum Herisau sei Alarm ausgelöst worden, er solle vorbeikommen und aufschliessen. Mit ihm vor Ort war dann auch die Polizei mit gezückter Waffe, weil nicht klar war, ob sich die vermuteten Einbrecher noch in den Räumlichkeiten befanden. «Ich fühlte mich wie bei einem FBI-Einsatz im Fernsehen», erinnert sich Werner Knöpfel. Umso grösser dann die Erleichterung, dass nur ein Fenster geöffnet war und es sich um einen Fehlalarm handelte.

Eingeschlossenen Knaben gerettet
Alltag sind solche Szenen nicht für die Mitarbeiter des Unterhaltsbetriebs, aber es kommt ab und zu vor, dass sie von ihren Schlüsseln für alle Gemeindeliegenschaften in Notfällen Gebrauch machen müssen. «Jemand von uns ist deshalb immer erreichbar, Tag und Nacht», erklärt Mathias Brander, Leiter des Unterhaltsbetriebs. Ein andermal hatte sich ein kleiner Bub in der Stube einer Mietwohnung eingeschlossen. Da er zu wenig Kraft besass, den Schlüssel wieder zurückzudrehen, rückte der Unterhaltsbetrieb aus und öffnete die Türe.
Auch das Auswechseln von Schlössern oder der Ersatz von Fensterbeschlägen aus dem reichen Fundus des Ersatzteillagers gehören zur Hauptaufgabe des Unterhaltsbetriebs: den baulichen Unterhalt der rund 80 Gemeindeliegenschaften sicherzustellen. Im Vordergrund stehen dabei Holzarbeiten. Werner Knöpfel ist als Zimmermann eher fürs Gröbere zuständig, zum Beispiel für Abfallcontainer-Hütten und Gerätehäuschen für Schulhäuser. Hanspeter Ehrbar, ebenfalls Zimmermann, kümmert sich eher ums Filigrane wie etwa neue Garderoben auf Rollen für Kindergärten oder Laptop-Boxen für die Oberstufe. «So ergänzen wir uns im Team bestens», sagt Mathias Brander. Der Chef packt auch selber in der Schreinerei unterhalb des Spitals an, aber etwa drei Viertel seiner Zeit wendet er für Sitzungen, Begehungen, Bauleitung, Abrechnungen, Bewilligungen und Arbeitsplanung auf.
Gerade die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Gemeinde ist wichtig und braucht Absprachen. So hat der Unterhaltsbetrieb mit dem Tiefbau und dem Gartenbau die Bühne fürs Kinderfest aufgestellt, im Sportzentrum gerade die neuen Banden in der Eishalle miterneuert, in der ARA wird eine neue Laborecke eingerichtet und das Schulhaus Saum für einen neuen Schüler rollstuhlgerecht ausgebaut. Dazu kommen tausend Kleinstaufträge wie Fensterscheiben ersetzen oder Kastentüren erneuern, die in den meist älteren Liegenschaften oft kurzfristig erledigt werden müssen. 

Die Gemeinde spart
«Wenn die Gemeinde jedes Mal einen Handwerker aufbieten müsste, wäre das alles in der Regel nicht so schnell und zu günstigen Bedingungen möglich, schon gar nicht am Wochenende», sagt Mathias Brander. Natürlich braucht es auch externe Handwerker, für grössere Aufträge oder von anderen Berufsrichtungen. Aber manches lässt sich gut selber erledigen. So hat Werner Knöpfel vor fünf Jahren den Brandschutz-Türschliesser-Kurs absolviert. Deshalb kann der Unterhaltsbetrieb, anstatt extern einen Servicevertrag abzuschliessen, eigenhändig die monatlichen und jährlichen Tests an den Brandschutztüren durchführen. Die Männer des Unterhaltsbetriebs lieben ihren Job: «Er ist sehr abwechslungsreich, wir können in Notfällen rasch helfen, und wir erhalten viel Wertschätzung von Lehrpersonen und anderen Auftraggebern für unsere Arbeit», sagt Hanspeter Ehrbar.

Hanspeter Ehrbar vor einer massangefertigten, dank Rollen verschiebbaren Garderobe im Kindergarten Bleiche.
Hanspeter Ehrbar vor einer massangefertigten, dank Rollen verschiebbaren Garderobe im Kindergarten Bleiche.

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