«Ich will an die Olympischen Spiele»
Das Eiskunstlaufen liegt der Familie Brenner im Blut. «Meine jüngere Schwester steht auch schon auf dem Eis, unsere Mutter war früher auch Eiskunstläuferin und danach Trainerin», erklärt Nils Brenner. «Als Kind habe ich zuerst andere Sportarten gemacht. Mit sieben Jahren wollte ich das Eiskunstlaufen dann aber doch einmal ausprobieren. Es hat mir so viel Spass gemacht, dass ich danach nichts anderes mehr machen wollte.» Für das geschulte Auge von Mutter Nicole Brenner zeichnete sich das Talent ihres Sohnes schnell ab. «Als Elternteil sollte man immer vorsichtig sein mit solchen Aussagen, weil beim eigenen Kind oft die Objektivität fehlt», sagt sie. «Aber bei Nils war das Talent sofort zu sehen, auch wenn er vergleichsweise spät mit dem Eiskunstlauf begonnen hat. Er hat schnell ein Niveau erreicht, für das andere Kinder mehrere Jahre brauchen.» Als Mutter sei sie natürlich glücklich, wenn er in ihre Fussstapfen trete. «Aber mein Mann und ich hätten Nils auch in jeder anderen Sportart unterstützt.»
Zwischen Eishalle und Unterricht
Der Titel als Schweizer Meister in Adelboden ist der jüngste Erfolg auf dem Weg von Nils Brenner, der auch bereits dem Nachwuchsnationalkader angehört. Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele des 13-Jährigen. «Ich will Gold an den Olympischen Spielen holen», sagt er unverblümt. Dafür investiert er bereits in jungen Jahren viel Zeit in sein Training. «Ich stehe an sechs Tagen in der Woche zwei bis drei Stunden in der Eishalle. Neben dem Eis arbeite ich an meiner Fitness, mache Selbsthypnose und ein neurologisches Training.» Während er bei der Selbsthypnose das Kurzprogramm und die Kür im Kopf visualisiere, diene das sogenannte Neuro-Feedback zur Förderung der Konzentration.
Das hohe Trainingspensum fordert seinen Tribut. Für Nils Brenner ist es schwierig geworden, am geregelten Schulbetrieb teilzunehmen. «Da haben wir lange nach einer guten Lösung gesucht und unter anderem eine Sportschule ausprobiert», erklärt Nicole Brenner. «Aber je älter Nils wird, desto mehr internationale Wettkämpfe stehen auf dem Programm. Da brauchen wir als Familie maximale Flexibilität.» Mittlerweile nehme ihr Sohn an einem privaten Gruppenunterricht teil, der an zwei Tagen pro Woche und zusätzlich an zwei Projekttagen im Monat stattfinde. «Den restlichen Stoff unterrichten mein Mann und ich zuhause. Das macht vieles einfacher für uns, auch wenn wir lange dafür kämpfen mussten.» Im Kanton St. Gallen, wo die Familie beheimatet ist, sei diese Art der Beschulung nach mehreren Gerichtsentscheiden erst seit knapp drei Jahren möglich.
Das ganze Jahr auf dem Eis
Nils Brenner wird trotz seiner Jugend von einem Ehrgeiz getrieben, wie man ihn von Spitzensportlerinnen und -sportlern kennt. Obwohl er an der Schweizer Meisterschaft mit grossem Vorsprung den Titel gewann, haderte er im Nachgang mit seiner Leistung. «Im Kurzprogramm bin ich gestürzt. Danach wollte ich es im Training unbedingt nochmals fehlerfrei absolvieren. Und an einem Wettkampf in Budapest hat mir die Jury zu viele Punkte gegeben. In der Schweiz wäre ich dafür viel schlechter bewertet worden.» Demnächst stehen für Nils Brenner die letzten Wettkämpfe der Saison an. Die Zeit danach nutzt die Familie, um das Kurzprogramm und die Kür neu zusammenzustellen. «Es macht immer viel Spass, die neuen Choreografien mit der passenden Musik einzustudieren», sagt Nicole Brenner. «Da profitieren wir sehr stark vom Sportzentrum in Herisau. Denn hier können wir das ganze Jahr trainieren, selbst in den Sommermonaten. Auch dass das Eis regelmässig für das Eiskunstlaufen aufbereitet wird, ist ein grosser Vorteil gegenüber anderen Hallen.»
Schweizer Eishockey-Nati spielt in Herisau
Am 10. und 11. April finden im Sportzentrum Herisau zwei WM-Vorbereitungsspiele der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft statt. Die Schweiz trifft in beiden Partien auf die Slowakei. Anspielzeit ist jeweils um 19.45 Uhr. Tickets können im Vorverkauf nur online über die offizielle Website des Schweizerischen Eishockeyverbands gekauft werden:
Zu den Tickets: https://shorturl.at/eoF3s
Am Spieltag selbst ist im Sportzentrum eine Abendkasse geöffnet.
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