Die stillen Arbeiter für ein sauberes Herisau

2. Juli 2025
Der Werkhofbetrieb der Gemeinde kümmert sich auch während der heissen Sommermonate um ein gepflegtes Erscheinungsbild des Dorfs. Von Strassenmarkierungen über das Mähen von Wiesen bis zur Unkrautbekämpfung – die Arbeiten sind vielfältig.

Wenn man auf sie achtet, entdeckt man sie fast überall im Dorf – die Mitarbeitenden des Werkhofs. In ihren leuchtend orangen Arbeitskleider sind sie zwar leicht zu erkennen, bewegen sich aber oft ausserhalb der bewussten Wahrnehmung. Bestens sichtbar, aber irgendwie unsichtbar. Dabei sieht man sie bei den vielfältigsten Tätigkeiten: Sei es beim Wechseln der Abfalleimer, beim Mähen von unwegsamen Strassenböschungen oder beim Erneuern von Strassenmarkierungen. «Solange niemand etwas an unserer Arbeit auszusetzen hat, machen wir sie richtig», sagt Andreas Rottach, stellvertretender Betriebsleiter des Werkhofs. Es ist eine sachliche und nüchterne Erklärung, die zu seinen Mitarbeitenden passt. Während alle ihrer Wege gehen, achten sie darauf, dass diese Wege sauber und gepflegt sind.

Von Unkraut bis Unwetter
In der kalten Jahreszeit fallen sie durch den Winterdienst auf, im Sommer widmen sich die Werkhofmitarbeitenden vor allem der Grünpflege. «Das Gartenbauamt kümmert sich hauptsächlich um die Wiesen der Schulen und die Bepflanzung im Dorf. Wir hingegen sind unter anderem für Blumenwiesen, hochgewachsene Böschungen oder Sträucher zuständig», erklärt Andreas Rottach. Oder in anderen Worten: «Wir kommen dort zum Einsatz, wo kein normaler Rasenmäher mehr reicht.» Bis zu drei Mal im Jahr werden bestimmte Grünflächen gemäht. Daneben kümmert sich das Team des Werkhofs um die Bekämpfung des Unkrauts auf öffentlichen Plätzen, die Instandhaltung der Wanderwege oder die Beseitigung von Unwetterschäden.

Um die Aufgaben zu verteilen, beginnt der Arbeitstag im Werkhof um sieben Uhr. In einer Sitzung werden die Ämtchen zugewiesen, zwei Stunden später erfolgt eine erste Bestandsaufnahme. Nach dem Mittagessen folgt eine weitere Sitzung. «Unsere Mitarbeitenden haben unterschiedliche berufliche Hintergründe. Einige kommen vom Strassenbau, andere sind gelernte Landwirte oder Quereinsteiger. Wir wollen ihnen Aufgaben geben, bei denen ihre Stärken zum Tragen kommen», so der stellvertretende Betriebsleiter. «Viele von ihnen haben zudem spezielle Ausbildungen absolviert, um bestimmte Fahrzeuge oder Geräte fachgerecht bedienen zu können.»

Die Hobby-Meteorologen
Mit einer Fläche in der Grösse von 3500 Fussballfeldern gibt es in Herisau vieles im Auge zu behalten. Andreas Rottach ist deshalb oft mit dem Auto unterwegs, um beispielsweise nach starken Gewittern nach Schadensplätzen zu suchen. «Wir haben keine Kameras oder Karten mit blinkenden Lichtern, die uns sagen, wo es gescheppert hat. Herisau ist sehr weitläufig, entsprechend viel müssen wir abdecken.» Er könne sich aber auf sein eingespieltes Team verlassen, das insgesamt 18 Mitarbeitende umfasse. «Nach Starkregenfällen zum Beispiel teilen wir uns in zwei Gruppen auf: Eine überprüft die Bachläufe, die andere die Naturstrassen. Solche Mechanismen greifen für eine Reihe von Szenarien.» Andreas Rottach beobachtet trotz der Klimaveränderungen keine Zunahme von wettertechnischen Extremfällen. «Da haben wir im Appenzellerland mehr Glück als andere Regionen der Schweiz. Hier entladen sich seltener Gewitterzellen, Überschwemmungen wie damals bei der Alpsteinstrasse sind Ausnahmen.» Trotzdem habe er auf seinem Handy mehrere Wetter-Apps installiert. «Als Mitarbeiter des Werkhofs wirst du automatisch zu einem Hobby-Meteorologen, weil das Wetter grossen Einfluss auf unsere Arbeit hat.»

Die Mitarbeitenden des Werkhofs kämpfen unter anderem gegen Unkraut.
Die Mitarbeitenden des Werkhofs kämpfen unter anderem gegen Unkraut.

Zugehörige Objekte

Name
Unsere_Gemeinde_Juli_2025 (PDF, 6.38 MB) Download 0 Unsere_Gemeinde_Juli_2025