Im Schutzanzug das Hallenbad putzen
Während die Herisauerinnen und Herisauer ihre Sommerferien am Strand, auf den Campingplätzen oder in der heimischen Badi geniessen, schliesst das Sportzentrum für drei Wochen seine Tore. Am 14. Juli beginnt die alljährliche Revision mit ihren aufwändigen Reinigungsarbeiten. «Natürlich putzen wir das Hallenbad das ganze Jahr über», erklärt Gianni Frapolli, Teamleiter Hallenbad. «Aber während der Revision kommen stärkere Chemikalien zum Einsatz, damit alles wieder den hygienischen Standards entspricht.»
Mehrere Putzdurchgänge
Das grösste Becken im Hallenbad fasst 800‘000 Liter. «Wenn man das umrechnet, sind das fast 4000 Badewannen», sagt Frapolli. Das Ablassen dieser Wassermenge nehme zwei bis drei Tage in Anspruch. Dazu kommen das kleinere Becken mit rund 143‘000 Litern sowie das Kinderbecken. «Wir müssen das Wasser langsam ablassen, um die Kanalisation nicht zu fluten. Bis alle Becken leer sind, kann es bis zu fünf Tage dauern.» Anschliessend beginnen die Reinigungsarbeiten in den Becken, parallel überprüft der Leiter für Technik und Infrastruktur, Roger Gehrig, die technischen Anlagen im Untergrund. «Da werden unter anderem die Pumpen und Filter gecheckt, während mein Team die Becken und alles drumherum säubert.»
Gianni Frapollis Team besteht aus drei Mitarbeitenden. Während der Revision packen in den ersten beiden Wochen alle mit an, um die Arbeiten möglichst effizient zu erledigen. «Grundsätzlich putzen wir alles mehrmals», so Frapolli. «Zunächst werden die Flächen mit Wasser abgeschwemmt. Danach folgt ein Durchgang zum Entfetten, den Abschluss bildet das Entkalken. Dafür können je nach Hartnäckigkeit der Ablagerungen mehrere Durchgänge nötig sein.»
Arbeiten mit Chemikalien
Mit sauberen Schwimmbecken ist die Arbeit nicht getan. Auch die Fliesen, Handläufe, Lüftungen und die Decke werden gereinigt. «Vor allem das Putzen des Chroms ist aufwändig», so Gianni Frapolli. «Da benutzen wir starke Chemikalien und müssen Schutzanzüge tragen.» Die tagelange Arbeit zehre an der Substanz. «Es kühlt zwar ab, wenn kein geheiztes Wasser mehr in den Becken ist. Aber die körperliche Anstrengung macht sich bald bemerkbar.»
Die Arbeitstage beginnen um halb sieben Uhr morgens und dauern bis in den späten Nachmittag. «Unser Ziel ist es, Ende der zweiten Woche wieder volle Becken zu haben», sagt Frapolli. «Dann können die ersten beiden Mitarbeitenden in die Ferien, während die anderen beiden in der letzten Woche den Rest erledigen.» Er selbst müsse sich nach den Arbeitstagen jeweils zwingen, nach Feierabend eine Runde Schwimmen zu gehen. «Das klingt seltsam, aber wenn ich ausgelaugt bin, gibt mir der Sport neue Energie – und die braucht du, wenn du drei Wochen lang putzt.»
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