News - Silvesterchlausen: Hauben hautnah

13. Dezember 2019
In der Ausstellung zum Silvesterchlausen im Alten Zeughaus in Herisau geben Brauchtumskenner ihr Insider-Wissen weiter.

Am 31. Dezember ziehen die Silvesterchläuse durch die Gassen Herisaus. Wer sich auf den Brauch einstimmen und viel Wissenswertes über die Hintergründe erfahren möchte, kann dies bereits am 30. Dezember in der Ausstellung im Alten Zeughaus neben dem Casino in Herisau tun.

 

Die Ausstellung ist am Montag, 30. Dezember, von 17 bis 21 Uhr sowie am 31. Dezember von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Silvesterchläuse und Kunsthandwerker erläutern, wie die imposanten und doch filigranen Hauben entstehen. Im Erdgeschoss des Alten Zeughauses führt der Feuerwehrverein wieder die „Chlause-Stobe“. Hier wie in der „Schuppelhötte“ bei der evangelischen Kirche und im „Chlause-Tröff“ auf dem Ebnet werden am Dienstag verschiedene Schuppel zu Gast sein.

 

Wertschöpfung dank Hotelgästen

Zum dritten Mal bieten Appenzellerland Tourismus, das Hotel Säntis-Landhaus und die Gemeinde Herisau gemeinsam eine Übernachtungspauschale an. Die 35 Plätze waren im November bereits ausverkauft. Das Package beinhaltet neben zwei Übernachtungen unter anderem eine Führung durch die Ausstellung, einen Appenzeller Znacht sowie ein Erinnerungsgeschenk. Dieses Jahr stammt etwa die Hälfte der Gäste aus der Romandie.

 

Die Silvesterchläuse sind in der Regel, nach dem Start frühmorgens auf den Höfen ausserhalb des Dorfes, zwischen 11 Uhr und 16 Uhr im Herisauer Zentrum unterwegs, das bis 15 Uhr für den Verkehr gesperrt ist. Sie gehen, rennen und tänzeln mit ihren „gförchigen Groscht“ oder wunderbaren Hauben von Ladenbesitzern zu Privaten zu Restaurantbetreibern, um mit „Zäuerli“ ein gutes Neues Jahr zu wünschen.

 

Ursprung des Brauches

Das Silvesterchlausen in Herisau entwickelte sich aus der Sitte des Neujahrssingens und des früher verbreiteten Bettelchlausens. Dieses ungeordnete und aufdringliche Bettelchlausen, das nur während der Tage um den Jahreswechsel geduldet war, nahm

im 19. und 20. Jahrhundert festere Formen an. Einzelpersonen fanden in Chlausengruppen oder Schuppeln zusammen, um in der Lage zu sein, die Rollen und Schellen im Zusammenklang so richtig zur Geltung zu bringen. Auch die Verkleidung der Silvesterchläuse wurde immer aufwändiger und vielfältiger. Die heute typischen übergrossen Hüte und Hauben der schönen Chläuse gehen auf die Zwischenkriegszeit zurück. Mit Betteln hat das Silvesterchlausen schon lange nichts mehr zu tun.

 

Kontakt:

Simon Schoch, Silvesterchlaus, 079 404 49 30

Silvan Schwendinger, Silvesterchlaus, 079 588 49 70

 

Benno Keel, Abteilungsleiter Volkswirtschaft

Benno.Keel@herisau.ar.ch

Tel. 071 354 54 25

Zugehörige Objekte

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