Silvesterchlausen in Herisau

7. Dezember 2022

In Herisau wird der 31. Dezember mit der Tradition des Silvesterchlausens gefeiert. Nebst drei Festwirtschaften findet dieses Jahr auch wieder eine Ausstellung im Alten Zeughaus statt.

Das Silvesterchlausen ist ein wunderbarer Brauch, der von Alt bis Jung alle fasziniert, die ihn schon einmal erlebt haben. Die Schuppel sind unterwegs mit ihren «gförchigen Groscht» oder mit ihren aufwendigen Hauben, an denen sie monatelang mit viel Hingabe gearbeitet haben.
Das Silvesterchlausen in Herisau entwickelte sich aus dem alten Brauch des Bettelchlausens. Dieses ungeordnete und aufdringliche Bettelchlausen, das nur während der Tage um den Jahreswechsel geduldet war, nahm im 19. und 20. Jahrhundert festere Formen an. Einzelpersonen fanden in Chlausengruppen oder «Schuppeln» zusammen, um in der Lage zu sein, die Rollen und Schellen im Zusammenklang so richtig zur Geltung zu bringen. Auch die Verkleidung der Silvesterchläuse wurde immer aufwändiger und vielfältiger. Die heute typischen übergrossen Hauben der schönen Chläuse gehen auf die Zwischenkriegszeit in den 1920er- und 1930er-Jahren zurück. Mit Betteln hat das Silvesterchlausen schon lange nichts mehr zu tun.

Ausstellung im Alten Zeughaus
Im Alten Zeughaus findet dieses Jahr am 30. Dezember von 17 bis 21 Uhr sowie am 31. Dezember von 9 bis 18 Uhr wieder eine Ausstellung zum Silvesterchlausen statt. Dabei können die kunstvollen Hauben unter fachkundiger Betreuung in Ruhe und aus nächster Nähe betrachtet werden.

Strasse frei für die Silvesterchläuse
Am 31. Dezember werden die Strassen im Herisauer Zentrum – Platz, Obstmarkt sowie Bahnhof-, Oberdorf- und Buchenstrasse – von 11 bis 15 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt. Dadurch wird Platz  geschaffen für die Chlausenschuppel, die an Silvester durchs Dorf ziehen. 

Festwirtschaften
Damit sich die Besucher beim Warten auf die Chläuse aufwärmen können, betreiben einheimische Vereine tagsüber, ergänzend zum bestehenden Angebot im Dorf, Festwirtschaften im Alten Zeughaus, in der Chälblihalle und bei der Chäshalle.

Weitere Informationen: www.herisau.ch/silvesterchlausen

Nachgefragt beim «Chlause-Tröff» in der Chälblihalle
 

Philipp und Brigitte Sutter
Philipp und Brigitte Sutter

Der bekannte «Chlause-Tröff» in der Chälblihalle feiert dieses Jahr die 20. Durchführung und wird seit Beginn vom Jodlerclub Alpeblueme und dem Harmonika-Orchester Herisau organisiert. 

Wie ist der «Chlause-Tröff» entstanden?
Im Zuge der Lancierung der Alpenstadt wurden neue und nachhaltige Veranstaltungen in Herisau gesucht. So führten wir Ende 2002 erstmalig den «Chlause-Tröff» in der Chälblihalle durch. Wir freuen uns auf die 20. Durchführung am diesjährigen Silvesterchlausen. Einmal musste es aufgrund der Pandemie aussetzen.

Eine Durchführung bedingt viele Stunden freiwillige Arbeit, woher kommt Ihre Motivation?
Ich (Philipp Sutter) war früher selbst als Silvesterchlaus unterwegs. Nicht zuletzt deshalb bedeutet uns diese Tradition sehr viel. Wir möchten dem Brauchtum zuliebe tagsüber im Dorf dazu beitragen, den vielen Besucherinnen und Besuchern eine ergänzende Lokalität zu bieten, um diese schöne Tradition zu erleben. Wir freuen uns über viele Stammgäste aus Herisau, aber auch auf ehemalige Dorfbewohner, welche extra aus der Ferne für das Silvesterchlausen nach Herisau kommen. 

Was bleibt Ihnen nach über 20 Jahren «Chlause-Tröff»?
Die vielen zufriedenen Gäste von Alt bis Jung zu begrüssen, gibt uns immer wieder eine grosse Dankbarkeit zurück. Es ist jedes Jahr wieder etwas Spezielles und wunderschön, das Brauchtum hautnah zu erleben.

Silvesterchlaus

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