Aus dem Klassenzimmer in die Schulleitung

5. November 2025
Silvia Diem hat im Sommer vom Landhaus-Schulzimmer ins Büro der Schulleitung gewechselt. Sie erzählt von ihrer Motivation und blickt auf die ersten Monate des Schuljahres zurück. Es sei ein Privileg, im Team der Schulleitung tätig zu sein.

«Etwas Grundlegendes für dieses Amt ist sicher die Freude daran, Probleme zu lösen und dazu beizutragen, Lösungen zu finden.» Die 41jährige Silvia Diem hat auf Beginn des Schuljahres 2025/26 in der Herisauer Schulleitung die Nachfolge von Carol van Willigen angetreten, die im Sommer pensioniert worden ist. Die Schule zu leiten, das Personal zu begleiten, das Potenzial auszunützen, sei eine spannende und vielseitige Aufgabe.

Sie lobt die Zusammenarbeit
Was hat ihren Einstieg im August erleichtert? «Es war natürlich ein Vorteil, dass ich zuvor drei Jahre im Landhaus unterrichtet habe und somit die Schule und das System in Herisau kannte.» Silvia Diem weist ebenfalls auf die gute Einführung durch die anderen vier Mitglieder der Schulleitung hin. Sie sei sehr freundlich willkommen geheissen worden. «Es ist ein Privileg, in einem Team arbeiten zu können. Anderswo ist ein Schulleiter oder eine Schulleiterin oft allein tätig.» Sie lobt auch die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen der Schuleinheiten Kreuzweg und Müli, für die sie zuständig ist. Sie sei im häufigen Austausch mit dem Vorsteher respektive der Vorsteherin und halte sich ein- bis zweimal pro Woche in «ihren» Schulhäusern auf. Ein grosser Teil ihrer Arbeit macht die Personalführung aus: die Rekrutierung, die Begleitung und die Besuche von Lehrpersonen sowie die Sicherstellung von Stellvertretungen. Auf einer zweiten Ebene gehe es um die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel bei Dispensen oder Entscheiden. Der dritte Bereich ist die Schulentwicklung.

Strategisch-strukturiert denken
«Ich hatte schon einige Zeit daran gedacht, einmal die Ausbildung als Schulleiterin zu absolvieren und eine Stelle anzutreten», sagt sie. Aufgewachsen ist Silvia Diem in Hundwil, in einem familiären schulischen Umfeld. Ihre Kindergärtnerin sei sehr jung und ausserordentlich wertschätzend gewesen. «Meine ersten Lehrer waren unterschiedlich – der eine kam direkt aus der Ausbildung, der andere war enorm erfahren. So unterschiedlich wie das Alter habe ich auch ihre Art des Unterrichtens in Erinnerung», erzählt sie. Vor ihrer Zeit im Landhaus war sie je sieben Jahre lang in Stein und in Bächli Hemberg Primarlehrerin.

In der Schulleitung tätig zu sein, gilt als sehr herausfordernd, weil Erwartungen von Eltern, Lehrpersonen und Behörden manchmal hoch sind. «Dessen bin ich mir bewusst, und es wird so bleiben.» Wie geht sie damit um? Wichtig sei, auch in emotionalen Momenten kühlen Kopf zu bewahren, strategisch-strukturiert zu denken und zu handeln sowie gut zu kommunizieren. «Probleme sind selbstverständlich ernst zu nehmen. Aber grosse Bedeutung hat auch, die Themen in einen Gesamtrahmen zu stellen und eine lösungsorientierte Haltung zu bewahren.»

«Schauen, wo Anpassungen sinnvoll sind»
Nebst den Schuleinheiten ist in der Herisauer Schulleitung auch die Verantwortung für verschiedene Aufgaben und Projekte aufgeteilt. In Silvia Diems Zuständigkeit liegt zum Beispiel der Zyklus 1. Das heisst unter anderem: Sie setzt zweimal im Jahr den Konvent der Lehrpersonen des Kindergartens und der 1./2. Klassen an. «Es geht dann jeweils um einen Austausch, aktuelle Bedürfnisse, Absprachen und Weiterbildungsinhalte.» Auch für den Bereich TTG (Technisches und Textiles Gestalten) ist sie zuständig, ebenso für die Themen Schulbus, Frühförderung, Schulnetz 21 (Gesundheitsförderung, nachhaltige Entwicklung) und DaZ (Deutsch als Zweitsprache). Die DaZ-Lehrpersonen halten sich für ihre Lektionen in den Schulhäusern auf. Daneben besuchen weiterhin auch Kinder der 3. und 4. Klasse die Integrationsklassen im Schulhaus Post. In manchen Schuleinheiten sei mit der Zahl der fremdsprachigen Kinder der DaZ-Bedarf deutlich gestiegen. «Wir schauen immer wieder, wie und wo Anpassungen nötig und sinnvoll sind», sagt Silvia Diem. Dies kann zum Beispiel die die Grösse oder die Zusammensetzung der Gruppe betreffen. Grundsätzlich besuchen die Schülerinnen und Schüler den DaZ-Unterricht bis zur 2. Klasse. Dies so durchzuziehen, sei manchmal schwierig; es gelte auch, die Gegebenheiten zu berücksichtigen. 

Silvia Diem in den Räumlichkeiten der Schulleitung – rechts Abteilungsleiter  Alex Porta.
Silvia Diem in den Räumlichkeiten der Schulleitung – rechts Abteilungsleiter Alex Porta.

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